Es wurde ein buntes Fest im Grünen – der Auftakt zu den 30. Interkulturellen Wochen am 13. 9. in Schwerin. Die Entscheidung des Fachdienstes Integration, die Eröffnungsveranstaltung wegen der Corona-Auflagen in den Garten der Petrusgemeinde zu verlegen, erwies sich als Glücksgriff, zumal gerade der Stadtteil Mueßer Holz für kulturelle Vielfalt steht. Und so dominierten Vereine aus der Nachbarschaft wie das Ukrainisch-Deutsche Kulturzentrum SIČ, das Russisch-Deutsche Kulturzentrum „Kontakt“, der Verein „Kuljugin“ mit dem Gesangsensemble „Serenade“ und die interkulturelle Kindergruppe „Plattelinos“ vom Verein „Die Platte lebt“. Den musikalischen Auftakt gab der Gospelchor „Spirit of Joy“ unter der Leitung von Matthias Schröder, der nach der coronabedingten Zwangspause seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte und die Garten-Atmosphäre genoss. Die jüngste Akteurin auf der Bühne war die fünfjährige Mia mit ukrainischen Wurzeln, die ältesten Teilnehmer kamen mit über 80 Jahren aus der Akkordeongruppe des Bertha-Klingberg-Hauses und aus dem Mecklenburg-Quartett. Neben den Grußworten des Stadtpräsidenten Sebastian Ehlers, der Integrationsbeauftragte der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, Reem Alabali-Radovan und Vertretern des Interreligiösen Dialogs gab es auch besorgte Ansprachen zum aktuellen Geschehen auf der griechischen Insel Lesbos. Menschenrechtler Heiko Lietz verlas am Ende der Veranstaltung den offenen Brief der zehn Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister an die Bundeskanzlerin und den Bundesinnenminister und bekam die Zustimmung des Publikums, Schwerins Oberbürgermeister aufzufordern, sich im Einvernehmen mit der Stadtvertretung der Erklärung anzuschließen und sich wie viele andere Städte bereitzuerklären, Flüchtlinge aus dem abgebrannten Lager Moria aufzunehmen. Auch der Liedermacher Benjamin Nolze stellte die Solidarität in den Mittelpunkt seines künstlerischen Beitrags.
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